UMAMI – SÜSS, SAUER, SALZIG, BITTER …

Umami („fleischig und herzhaft, wohlschmeckend“) gilt neben süss, sauer, salzig und bitter als fünfte Qualität des Geschmackssinns.

Es ist die Bezeichnung für einen vollmundigen Geschmack. Hervorgerufen wird der Umami-Geschmack durch die Aminosäure Glutaminsäure, die in geringen Mengen natürlich in proteinhaltiger Nahrung wie z. B. Fleisch, Käse, Tomaten und Pilzen zu finden ist.

Künstlich zugefügte Glutaminsäure wird vor allem in der asiatischen Küche und bei der industriellen Herstellung von Convenience Food (Fertigsuppen, vorgefertigte Lebensmittel) eingesetzt.

Manche Salze der Glutaminsäure verstärken bestimmte Geschmacksrichtungen in ihrer Intensität; diese sogenannten Geschmacksverstärker sind auch in der Lage, mögliche Geschmacksfehler von Lebensmitteln zu überlagern.

Der Weltmarkt für künstlich hergestelltes Mononatriumglutamat betrug 2009 etwa 2 Millionen Tonnen, die vorwiegend in Japan produziert werden.

Geschichte

Ikeda Kikunae

Als Erster beschrieb der japanische Forscher Ikeda Kikunae 1908 die Geschmacksqualität umami. Bei seinen Experimenten fand Ikeda heraus, dass die gustatorische Wahrnehmung neben den Grundqualitäten süß, sauer, salzig und bitter eine weitere Qualität wiedergibt, die insbesondere proteinreiche Nahrungsmittel anzeigt.

Eigenschaften

Da in der westlichen Kultur Umami als separater Geschmack noch meist unbekannt ist, kann man ihn auch kurz mit herzhaft oder intensiv umschreiben. Jedoch beschränkt sich Umami nicht auf salzige Gerichte.

Der Träger des Umami-Geschmacks ist die freie, durch Proteolyse aus den Proteinen herausgelöste Aminosäure Glutaminsäure. Sie bildet das physiologisch relevante wasserlösliche Glutamat-Zwitterion. Ihre Salze werden als Glutamate bezeichnet. Das Natriumsalz der Glutaminsäure heißt Natriumglutamat (korrekter Mononatrium-L-Glutamat-Monohydrat, engl. Monosodium glutamate, MSG) und dissoziiert in wässrigen Lösungen zu Natrium-Ionen und deprotonierter Glutaminsäure. Glutaminsäure kommt in allen proteinhaltigen Lebensmitteln vor. Die Freisetzung der Glutamate durch Risse in den Zellmembranen wird durch Garen, Trocknen oder Fermentieren verstärkt.

Besonders reichlich sind Glutamate in vollreifen Tomaten, Fleisch, Shiitake, Käse (insbesondere Parmesan), Würzmitteln (z. B. Sojasauce, Fischsauce, Brühe, Fond, Fleischextrakt, Hefeextrakt, Maggi-Würze, Selleriesaat) sowie in der menschlichen Muttermilch vorhanden

Biochemie

Außer Glutaminsäure zeigen auch 5′-Ribonukleotide von Purinen wie 5′-Inosinat (enthalten vor allem in Fleisch), 5′-Guanylat (enthalten vor allem in Pflanzen) und 5′-Adenylat (enthalten vor allem in Fisch und Schalentieren) einen Umami-Geschmack. Darüber hinaus wird die Intensität des Umami-Geschmacks von Glutaminsäure durch Inosinmonophosphat (IMP) und Guanosinmonophosphat (GMP) erheblich verstärkt. Da die von Glutamaten und Purinnukleotiden ausgelösten Umami-Empfindungen sich ergänzen, werden sie oftmals zusammen eingesetzt.

Tags:
Juni 27, 2019

Flüssigkeitsmangel vorbeugen bei Sommerhitze

Der Körper besteht zu über 70 Prozent aus Flüssigkeit. Flüssigkeitsmangel kann daher eine ernsthafte Bedrohung für die Gesundheit darstellen. Wenn die Temperaturen steigen und Du durch Schwitzen viel Wasser verlierst, solltest Du die folgenden Tipps beherzigen, damit Dein Körper nicht dehydriert: Viel trinken ist Pflicht bei HitzeBesonders bei grosser Hitze […]

Juli 19, 2018

Warum wir nur Bio-Lebensmittel konsumieren sollten

Aus Sorge um die Pflege unserer Gesundheit verlangen wir von unserer Nahrung meist, dass sie frei von chemischen Zusätzen sei. Um das Attribut “gesund” zu erhalten, genügt es allerdings nicht, dass ein Produkt nach der Ernte unbehandelt bleibt. Vielmehr muss es auf natürliche Wei­se angebaut worden sein, auf einem Boden, […]

Juli 19, 2018

Gut gekaut ist halb verdaut – die Wichtigkeit des Kauens!

Der Verdauungsprozess beginnt mit den Bewegungen der Sonne, der Erde, und anderer Himmelskörper, die die Kraft und das Licht zur Verfügung stellen, damit unsere Nahrung wachsen kann und mit KI oder Lebensenergie erfüllt wird. Sorgfältige Anzucht, Ernte, Lagerung, traditionelle Verarbeitung und Küche beeinflussen ebenfalls die Energie und den Nährwert der […]

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

This field is required.

This field is required.